Premiere: Theatergruppe „Fröhliche Runde“ Maldingen begeistert mit Komödie
Viel Witz, Intrigen und Verwechslungen gab es am Wochenende im Saal Christa Gennen in Maldingen, wo die Theatergruppe „Fröhliche Runde“ insgesamt sieben Mal den lustigen Dreiakter „Prost op de Schwijermämm“ zeigt. (von Gerd Hennen)
Bei dieser Komödie handelt es sich um eine Mundartbearbeitung des Stückes „Schwiegermütter
all in!“ von Beate Irmisch. Traditionell zeigten die Theaterfreunde einleitend einen Filmtrailer, der die Zuschauer perfekt auf die Figuren und die Situation einstimmte.
Schon das Bühnenbild verriet den Zuschauern, dass sie sich in einem hochherrschaftlichen Haushalt befinden. Ein
vornehmes, gediegenes Wohnzimmer zeigte sich, allerdings mit einem Hauch von Verwahrlosung: Unordnung überall, herumliegende Damen-BHs, Bier- und Sektflaschen in jeder Ecke, und dann betritt Hausmädchen Frieda Grollinger (Anja Geiben-Scheuren), scheinbar unbeeindruckt vom Chaos, die Bühne. Auch Hausmeister Emil Krause (Martin Scheuren) im Blaumann mit Werkzeugkiste und Rohrzange scheint das Pulver nicht erfunden zu haben. Im Mittelpunkt des Stückes steht aber Gernot von Zitzewitz (Stephan Scheuren), der sich
für den größten Tenor aller Zeiten hält und sich standesgemäß wie eine Diva aufführt. Seine Angebetete, die bezaubernde Emma Hoppenstett (Caroline Scheuren), eine unabhängige junge Frau mit eigenem Willen und eigenem Modegeschäft, möchte sich von Gernot jedenfalls nicht verbiegen lassen. Die beiden planen ihre Verlobung und laden zahlreiche Gäste zu einem großen Fest ein.
„Idealmaße“ sind 85 Jahre, drei Millionen und 42 Grad Fieber.
Doch die Verwicklungen beginnen, als sich herausstellt, dass Emmas Mutter Walli Hoppenstett (Sandra Brühl-Maassen) sich eigentlich mehr über den vermeintlichen Adelstitel ihres zukünftigen Schwiegersohns und den scheinbaren Geldsegen als über das Glück ihrer Tochter freut. Neben dem „wirtschaftlichen Glück“ ihrer Tochter hatte sie nicht mit dem Altersunterschied von stolzen 25 Jahren gerechnet.
„Meine Tochter hat einen Vaterkomplex und sucht sich immer ältere Männer aus. Mein Motto für Männer ist 85-3-42, also 85 Jahre alt, drei Millionen auf dem Konto und 42 Grad Fieber“, so die redselige Schwiegermutter in spe, die wegen ihres selbstgemachten Kartoffelsalats von der Hausherrin Marliese von Zitzewitz (Anna Maassen) irrtümlich für die „engagierte“ Köchin gehalten wird.
Die Gäste der geplanten Verlobungsfeier, darunter Marrika Rück (Nathalie Berners), die ein Auge auf Gernots Jetset-Sohn „Gernötchen“ (Dirk Hoffmann) geworfen hat, sorgen für zusätzliche Dramatik und Verwirrung. Die viel zu frühe Ankunft der Gäste, ein trinkfreudiger Onkel Blasius (Hansi Krings), eine intrigante Tante Käte (Maria Maus) und die resolute Irma Hoppenstett (Sandra Brühl-Maassen) versprechen somit ein wahres Feuerwerk an Situationskomik und Gags.
Während sich Onkel Blasius durch den noblen Bier- und Weinkeller säuft, spinnt seine Gattin Käte munter Intrigen.
Als Irma schließlich dem fast gleichaltrigen Startenor und vermeintlichen Schwiegersohn Gernot von Zitzewitz über den Weg läuft, springt bei ihr sofort ein erster Liebesfunke über. „Es wäre doch schön, wenn sich Schwiegermutter und Vater des Bräutigams so gut verstehen würden und ich glaube auch, dass ich gut in dieses Haus passen würde“, warnt Schwiegermutter Irma ihren nicht „erkannten“ Schwiegersohn. Auch Emma wird von Zweifeln geplagt, denn ihr Auserwählter will, dass sie ihr Geschäft aufgibt. Vielleicht sollte sie sich doch der „jüngeren Version“ des von Zitzewitz hingeben? Verwechslungen und Missverständnisse
nehmen ihren Lauf und treiben das Chaos auf die Spitze, angeheizt von Onkel und Tante Hoppenstedt.
Vier Männer und sechs Frauen stehen auf der Bühne.
Mit vier Männern und sechs Frauen in der Besetzung herrschte absolute „Frauenpower“ auf der Maldinger Laienbühne.
Insgesamt bietet die Theateraufführung der „Fröhlichen Runde“ in Maldingen ein unvergessliches Erlebnis voller Humor und Unterhaltung. Mit der gelungenen Inszenierung von „Immer diese Schwiegermütter“ hat die muntere Truppe um Regisseur Bruno Lenges erneut tolle Theaterarbeit geleistet und eindrucksvoll bewiesen,
dass sie ein Garant für erstklassige Unterhaltung ist. Nicht verwunderlich also, dass alle sieben Aufführungen bis auf den letzten Platz ausverkauft sind.
Last modified: Januar 23, 2024