Jahreskonzert: Kgl. Musikverein „Echo vom Hochtumsknopf“ ehrt seinen Dirigenten
Das Jahreskonzert des Kgl. Musikvereins „Echo vom Hochtumsknopf“ Maldingen stand unter dem Motto „Best of Julien“. Es war eine Hommage an den Dirigenten Julien Theodor, der den Verein nach 15 Jahren verlassen wird. Von Gerd Hennen
Außerdem pr äsentierte das Ensemble eindrucksvoll und stilsicher seine Werke für das bevorstehende Födekam-Wertungsspiel am 9. und 10. November im St.Vither Triangel. In ihr er Eröffnungsrede betonte Präsidentin Marion Scheuren die Bedeutung des Abends für die Musiker und den Verein schlechthin: „Wir möchten Julien für seine hervorragende Arbeit in den vergangenen 14 Jahren danken und ihn mit einem Programm ehren, das die schöns ten Momente seiner Zeit bei uns widerspiegelt.“
Unkonventionelle Probemethoden trugen Früchte.
Das abw echslungsreiche musikalische Kaleidoskop begann mit dem Medley „ Coldplay on Stage“ und den Teilwerken Clocks, Lost! und Viva la Vida, bevor die Hochtumsknopf-Musiker die einfühlsame Titelmusik der Kriegs-Serie „Band of Brothers“ spielten, die unter anderem die schrecklichen Kriegsereignisse während der Ardennenoffensive vor nunmehr 80 Jahren musikalisch skizzierte.
Die emotional en Höhen und Tiefen der Komposition spiegelten den Mut und die Tapferkeit wider, die in der Geschichte der Männer der „Easy Company“ zum Ausdruck kommen. Es folgte „Belgian Pictures“ von André Waignein, ein Werk, das höchste Anforderungen an die Präzision und Konzentration der Musiker stellte. Hier erinnerten sich die Musiker an die neuen, unkonventionellen Probenmethoden von Julien Theodor aus seiner Anfangszeit, der oft Gesangs-und Klatschübungen einbaute, um die Musiker auf die schnellen Passagen vorzubereiten. „Diese kreative Herangehensweise br achte nicht nur Spaß, sondern auch den gewünschten musikalischen Erfolg“, stellte Moderatorin Caroline Scheuren fest.
Ein weiteres Highlight war der „Little Song“ von Jean-Pierre Haeck, der eine fast intime Atmosphäre schuf und als Einspielwerk einen Vorgeschmack auf die FödekamEinstufung gab. „ Condacum“ von Jan Van der Roost ist ebenfalls Teil des Wertungsrepertoires und beschreibt die abwechslungsreiche Geschichte der belgischen Stadt Kontich, die von Dynamik und Vitalität geprägt ist. Mit „ A Discovery Fantasy“ von Jan de Haan interpretierte Julien Theodor dann das zweite Wahlstück, in dem der niederländische Komponist die Titelmusik einer bekann ten Fernsehsendung aus den 1980er Jahren in einen Bolero, ein Rondeau, ein Intermezzo und ein Signet verwandelte. Die Maldinger Musikanten scheinen nach diesen Interpretationen bestens für die anstehende musikalische Einstufungsherausforderung gewappnet zu sein.
Abschied erst nach den 50-Jahrfeiern des Musikvereins
Nach einer kurzen Verschnaufpause konnte das Publikum die neuen Vereinsuniformen als ein Symbol für das im kommenden Jahr stattfindende 50jährige Jubiläum bewundern. Auch musikalisch konnte das Ensemble weitere Akzente setzen: „Hermes“ von Hayato Hirose beeindruckte durch seine melodischen und rhythmischen Herausforderungen und stellte das Können der Musiker auf die Probe. Der zweite Konzertteil war allerdings der volkstümlichen Literatur gewidmet, ein Segment, das Julien Theodor in Maldingen schätzen und lieben
gelernt hat. So war die DGHymne „ Gruß an Ostbelgien“ von JeanPierre Haeck eine Hommage an die Region und ihre leidenschaftlichen Musiker, die über all das kulturelle Leben bereichern. „Beim Dorfwirt“ von Siegfried Rundel wurde die Geselligkeit und Kulinarik eines der Steckenpferde von Julien Theodor gepflegt, bevor die Musiker selbst mit „ Wir Musikanten“ und „Böhmische Liebe“ ihre Leidenschaft und Freude am gemeinsamen Musizieren zum Ausdruck brachten. Ein weiterer Höhepunkt war „Can You English Please“, das während der Pandemie virtuell einstudiert worden war. Diesmal live aufgeführt, erinnerte es alle daran, wie Musik auch in schwierigen Zeiten verbinden und Mut machen kann. Mit dem letzten Werk überraschten die Hochtumsknopf-Musikanten ihren scheidenden Dirigenten. Statt der geplanten Polka „Bei uns daheim“ betrat Steven Gass, Studien- und Musikkollege von Julien Theodor, die Konzertbühne und übernahm kurzerhand den Taktstock. „Das Stück „Von Freund zu Freund“ drückt unser Gefühl und unsere Dankbarkeit für Juliens wertvolle und nachhaltige Arbeit hier bei uns in Maldingen aus. Du bist uns ans Herz gewachsen, Julien“, so Marion Scheuren.
Als Erinnerungsgeschenk erhielt Julien Theodor eine herrlich pointierte Karikatur aus der Feder von Annette Müllender. Das Jahreskonzert 2024 des Kgl. MV Echo vom Hochtumsknopf Maldingen wird als unvergesslicher Abend in die Vereinsgeschichte eingehen – ein Abend voller Musik, Lachen und Freundschaft, der die Spuren von Julien Theodor und sein unermüdliches Engagement für die Musik in Maldingen würdigte. Julien Theodor wird den „Moljer Musikanten“ noch bis zum Jubiläum als Dirigent erhalten bleiben.
Last modified: Oktober 27, 2024