Maldingen
Hier zu leben, das ist es uns wert!

Reuländer Jugend musizierte gemeinsam

30 Jungen und Mädchen aus sechs Musikvereinen präsentierten Weihnachtsmusik, aber auch andere Klänge.

Das Orchester steht unter der Leitung von Simone Mertes aus Halenfeld. Ganz bewusst hat diese Aufgabe eine auswärtige Person übernommen.

Am vierten Adventssonntag fand in der Pfarrkirche zu Maldingen ein besonderes Konzert statt. Die Jugendlichen der sechs Musikvereine der Gemeinde waren zu einem Orchester vereint worden und führten ein Projekt auf, das mit viel Applaus bedacht wurde.

Initiator des Projektes ist Steven Gass. Dem Grenz-Echo erklärte er Sinn und Zweck des Vorhabens: „Heute führen wir bereits unser zweites Projekt mit den Jugendlichen auf. Wenn ein Jugendlicher heute Sport treibt, kommt er automatisch in die entsprechende Alterskategorie seines Vereins. Bei den Musikvereinen ist dies anders gelagert.“

Nach ersten Projekt hatten die Teilnehmer sich für Fortbestand ausgesprochen.

Die Jugendlichen spielen mit den restlichen Mitgliedern des Musikvereins zusammen und treffen dort oftmals auf „alte Hasen“, die zehn, 15, 20 Jahre oder sogar noch länger im Verein musizieren. Da sei es nicht immer einfach für die Kinder und Jugendlichen, besonders wenn sie erst kurz in einem Ensemble spielen oder gerade erst aus der Musikschule kommen. Deswegen hat Steven Gass alle Musikvereine der Gemeinde Burg-Reuland kontaktiert, um die Jugendlichen in einem Orchester zu vereinen. Das erste Projekt wurde anlässlich der Jubiläumsfeier des Musikvereins Steinemann in Espeler aufgeführt. Nach diesem ersten Auftritt waren alle Teilnehmer zu einem Freizeittag eingeladen, an dem auch über den Fortbestand des Ensembles gesprochen wurde. „Als es dann langsam auf den Rückweg ging, haben die Teilnehmer ihre Bereitschaft erklärt, weiterhin zur Verfügung zu stehen. Sie haben zahlreiche Vorschläge unterbreitet und wollten schwerere Stücke spielen. So haben sie auch den größten Teil des heutigen Programms selber zusammengestellt“, sagte Steven Gass. Das zeige, dass die heutige Jugend besser sei als ihr Ruf.

Wenn man die Jugendlichen ernst nehme und fördere, können dabei sehr schöne Projekte entstehen. Auf die Frage, ob man diese Initiative nicht als eine Art Play-In bezeichnen könne, erwiderte Gass, dass das Konzept nicht in diese Richtung tendiere. Zudem wolle man Konkurrenz vermeiden, deswegen habe er auch die Leitung des Orchesters von Anfang an in die Hände einer auswärtigen Person gelegt. Simone Mertes aus Halenfeld leitet das Orchester. Steven Gass möchte das Projekt auch in anderen Gemeinden anbieten, warum nicht auch in der nördlichen Eifel?

Konzept könnte auch auf andere Gemeinden übertragen werden.

Die Mitglieder des Jugendorchesters stammen, wie erwähnt, aus den sechs Vereinen der Gemeinde. Dabei ist das musikalische Niveau sehr unterschiedlich. „Wir haben in diesem Orchester Musiker, die aus Vereinen der Exzellenklasse kommen und andere, die aus Ensembles kommen, die gar nicht an der Einstufung teilgenommen haben.

Eine schöne Geste war der Einbau des Weihnachtskonzerts der Schulkinder aus Maldingen. Ihr Auftritt war aufgrund eines Sterbefalls abgesagt worden.

So konnten die Schüler von Marion Königs und Kerstin Felten dann ihre einstudierten Lieder vor Publikum vortragen.

Neben diversen Weihnachtsliedern waren bei diesem Konzertnachmittag auch Medleys von Lady Gaga oder Michael Jackson zu hören. Nach dem Konzert fand ein kleiner Umtrunk mit Kaffee und Gebäck statt. (glo)

  

Quelle: Grenz-Echo 27.12.2018