Maldingen
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Alle Musikvereine wurden am Samstag in ihrer Kategorie bestätigt - Niveau steigert sich weiter

Quelle Foto: Grenz-Echo

Das St.Vither Triangel war am Samstag Schauplatz des ersten Teils des Einstufungswettbewerbs des Musikverbandes Födekam Ostbelgien. Insgesamt 15 Musikvereine, allesamt aus dem Süden der DG, stellten sich hierbei der fachkundigen Jury, der kein Geringerer als Alex Steurs vorstand.

Zusammen mit den beiden renommierten Komponisten Jan Hadermann und Kevin Houben prüfte der Jurypräsident die Leistungen der ostbelgischen Musikvereine, die in der ersten, zweiten und dritten Kategorie an den Start gingen.

In diesen Wertungsklassen, in denen im Gegensatz zu den höheren Klassen keine direkten Besetzungszwänge vorherrschen, wurden durchweg exzellente und solide Leistungen geboten, die erneut die wichtige und größtenteils professionelle Probearbeit der Dirigenten in den verschiedenen Vereinen unterstrich.

Das Niveau hat sich in diesen drei Klassen im Vergleich zum letzten Wettbewerb im Jahr 2014 nochmals deutlich gesteigert, was als Zeichen dafür gewertet werden kann, dass in den Vereinen exzellente Arbeit verrichtet wird und sich die musikalische Ausbildung im Süden der DG auf dem richtigen Weg befindet. Alle 15 angetretenen Vereine wurden nach tollen Darbietungen in ihrer Klasse bestätigt. Der Kgl. Musikverein „Harmonie“ Born mit Dirigent Jean-Pierre Lemaire schaffte mit 77 Prozent die Bestätigung in der dritten Kategorie, während dem Musikverein „Steinemann“ aus Espeler mit Albert Van Lancker in der zweiten Kategorie und einem Ergebnis von 80,4 Prozent eine tolle Premiere gelang.

Bei seiner zweiten Teilnahme konnte sich der Musikverein „Echo vom Hochtumsknopf“ Maldingen unter Dirigent Julien Theodor auf stolze 86,2 Prozent steigern und bestätigte somit eindrucksvoll die geleistete Aufbauarbeit. Maldingen strich in seiner Kategorie auch den begehrten Sabam-Preis für die beste Interpretation eines Werkes eines belgischen Komponisten ein.

In der ersten Kategorie gingen zwölf Vereine aus der Eifel an den Start.

 In der ersten Kategorie gingen mit insgesamt zwölf Vereinen die meisten Ensembles an den Start. Entsprechend heiß umkämpft waren demnach auch die Punkte. Erstmals konnten die Vereine ihr Pflichtwerk aus einer Liste von Werken auswählen, was auch für den Zuschauer mehr Abwechslung und musikalischen Facettenreichtum bedeutete. Alle Musikvereine wussten die Jury zu überzeugen, sodass die Ergebnisse mit 81,4 bis 92,2 Prozent eng beieinanderlagen. „Krasse Ausrutscher gab es keine, sodass allen Vereinen gleichermaßen ein großes Lob ob der gebotenen Leistungen gebührt. Die Unterschiede lagen vielmehr im Detail“, meinte Födekam-Präsident Horst Bielen.

Am Ende konnte sich der Kgl. Musikverein „Einigkeit“ Montenau unter der Stabführung von Manu Fernandez mit 92,2 Prozent gegen die Konkurrenz aus Heppenbach (90,4 Prozent), Manderfeld (89 Prozent) und Oudler (88,9Prozent) durchsetzen und den Erfolg bei der Einstufung vor vier Jahren eindrucksvoll wiederholen. „Wir haben unser Ziel erreicht und können sehr stolz sein. Auf diesem Ergebnis können wir weiter bauen“, so die Einschätzung des Siegerensembles nach Bekanntgabe der Resultate am Samstagabend. Den Sabam-Preis teilten sich indes der Kgl. Musikverein „St.Lambertus“ Manderfeld (Morning Star Variations – Bert Appermont) und der Kgl. Musikverein „Cäcilia“ Oudler (Dogon – Kevin Houben) mit jeweils 90 Prozent für die Interpretation des Werkes eines belgischen Komponisten. Für Max Munnix, der in Vertretung von Ministerin Isabelle Weykmans (PFF) die Siegerehrung vornahm, verdeutlichen die Resultate die Vielfalt und Güte der Musikszene im Süden der DG: „Wir haben erstklassige Vereine, engagierte Musiker, dynamische Dirigenten und vor allem eine Menge an Ehrenamtlichen erleben können. Das macht Mut für die kulturelle Zukunft“, so der Kelmiser Schöffe in seiner kurzen Laudatio.

Aufgrund der Masse an konzertierenden Vereinen staute sich gegen Ende des ersten Einstufungstages eine halbstündige Verspätung an, die die Vereine hinsichtlich des Einspielens und der Intonation aber meisterlich überbrückten. Die Vereine lobten die faire Bewertung der Jury, die die Prozentpunkte im Gegensatz zu 2014 höher ansetzte, und somit auch die Motivation für die Zukunft anfeuerte. „Das ist auch logisch, denn man kann auf der einen Seite nicht von einem exzellenten Niveau reden, wenn auf der anderen Seite die Bewertungen nur Durchschnitt sind. Eine Bewertung soll vielmehr auch richtungsweisend für einen Verein sein, damit dieser vielleicht das nächsthöhere Ziel anstrebt“, so die Einschätzung von Födekam. Der Durchschnittswert in den drei Kategorien lag mit 85,24 Prozent bemerkenswert hoch.

Das St.Vither Triangel erwies sich auch diesmal als Zuschauermagnet, denn bei allen Auftritten war die Resonanz entsprechend groß. Eine mehr als gelungene Veranstaltung, die den großen Stellenwert der Musik in Ostbelgien unterstrich. 531 Musikerinnen und Musiker aus dem Süden der DG erwiesen sich jedenfalls als ideale Kulturbotschafter unserer Gemeinschaft. Die Vielzahl an jungen Gesichtern macht Hoffnung für die Zukunft, wenngleich die Nachwuchsförderung in den Vereinen nach Rücksprache mit den Verantwortlichen in den vergangenen Jahren schwieriger geworden ist und einer dringenden Reform bedarf. Neben der Musikakademie müsse vor allem der Musikunterricht in den Grundschulen kleinerer Ortschaften eine deutliche Aufwertung erfahren. Alle Vereine haben jedenfalls nach diesem erfreulichen Tag bereits ihre Teilnahme in vier Jahren zugesichert. Nach der Einstufung ist bekanntlich vor der Einstufung. (gh)

Quelle: Grenz-Echo 05.11.2018