Maldingen
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Ein Mobilfunkmast in Maldingen?

Ein Mobilfunkmast am Fußballplatz in Maldingen

Der Anbieter Telenet will in Maldingen eine Mobilfunkantenne in Betrieb nehmen. Als Standort des Sendemastes wurde der Parkplatz am Fußballplatz auserkoren. von Arno Colaris

Am Dienstagabend gab der Gemeinderat grundsätzlich sein grünes Licht, dem Mobilfunkanbieter das betreffende Grundstück zu vermieten. Zunächst sei auch erwogen worden, die Antenne im Maldinger Kirchturm unterzubringen, jedoch sei diese Option aus technischen Gründen verworfen worden, erklärte Bauschöffe Karl-Heinz Cornely (Gemeindeinteressen). Am Fußballplatz soll die Antenne aber nicht an einem der bestehenden Flutlichtmasten befestigt werden, sondern plant die Gesellschaft, einen eigenen Sendemast zu errichten. Außerdem befasste sich der Rat mit diversen anderen Immobilienangelegenheiten und wurde der Ankauf eines Verwaltungsprogramms mit Kartografiefunktion für den Urbanismusdienst der Gemeinde beschlossen. Langfristig soll diese Investition, deren Kosten auf rund 10.000 Euro geschätzt, die Arbeit des Urbanismusdienst erleichtern bzw. den Service am Bürger verbessern helfen, so Bürgermeisterin Marion Dhur. Die zweite Anpassung des kommunalen Haushaltsplans, die bereits zuvor in einer Finanzkommission besprochen worden war, wurde mit den Stimmen der Mehrheitsfraktion Gemeindeinteressen bei Enthaltung der Fraktion Klar! genehmigt. In dem Nachtragshaushalt sind nun u. a. auch Gelder für den geplanten Ankauf eines Geländes für die neue Feuerwehrhalle und für die Umbauarbeiten im kommunalen Finanzdienst vorgesehen. Zur Billigung lagen dem Gemeinderat ebenfalls die Rechnungsablagen 2017 der Kirchenfabriken vor. „Alles im grünen Bereich“, meinte der zuständige Schöffe André Kleis, jedoch mahnte Joseph Verheggen (Klar!) nicht zum ersten Mal an, sich grundsätzliche Gedanken über die Zukunft der 19 Kirchen und Kapellen in der Gemeinde zu machen. Sinngemäß meinte er, dass die mit öffentlichen Geldern in die Gotteshäuser getätigten Investitionen kaum noch in einem Verhältnis zur Anzahl Kirchgänger stünden. Auch als Zivilgemeinde müsse man in dieser Angelegenheit Verantwortung übernehmen und die Verwaltung der Kirchen und Kapellen nicht allein der ältesten Generation überlassen, sondern auch die nachfolgende Generation einbeziehen, so Verheggen. „Denn wenn die aktuellen Verwalter der Kirchenfabriken einmal nicht mehr da sind, droht alles zu versanden. So weit sollten wir es nicht kommen lassen.“ André Kleis und Joseph Maraite (Gemeindeinteressen) erinnerten daran, dass die Gemeinden gesetzlich dazu verpflichtet seien, die Haushalte der Kirchenfabriken auszugleichen. Zugleich verwiesen sie darauf, dass die Zukunft der Kirchen vor allem in den Händen der Pfarren und des Bistums liege. Gleichwohl sei es nicht auszuschließen bzw. eher wahrscheinlich, dass es in absehbarer zu Fusionen von Kirchenfabriken kommen werde, sollten nicht mehr genügend Verwalter zur Verfügung stehen. Eine solche Fusion ist unvermeidlich, wenn die Mindestanzahl von fünf Kirchenfabrikratsmitgliedern nicht mehr erfüllt ist. Fakt sei aber auch, so André Kleis weiter, dass man den Wunsch des Bistums, ein Prozent des Gemeindehaushaltes für den Unterhalt der Kirchen bereitzustellen, bei Weitem erfülle bzw. diese Vorgabe deutlich überschreite. Vor diesem Hintergrund blieb Joseph Verheggen bei seiner Überzeugung, dass derjenige, der zahle, in diesem Fall die Gemeinde, auch ein Mitbestimmungsrecht haben müsse, „denn alles andere wäre ungerecht gegenüber jenen Steuerzahlern, die das Angebot der Kirchen nicht in Anspruch nehmen“. Eine Diskussion flammte im Gemeinderat außerdem auf, als es darum ging, dem Ankauf einer Bodenreinigungsmaschine im Wert von 14.000 Euro für die erneuerte Schulsporthalle in Burg-Reuland zuzustimmen, die die Gemeinde von der DG in ihr Eigentum übernehmen möchte. Grundsätzlich hatte auch die Fraktion Klar! nichts gegen diese Anschaffung einzuwenden, jedoch wunderte sich Alain Stellmann, warum das hier möglich sei, die Gemeinde im Gegenzug aber nicht bereit sei, dem Dorfkomitee Aldringen ein Mähgerät für den Unterhalt des Peter-Stellmann- Platzes zur Verfügung zu stellen. Schöffe André Kleis erwiderte, dass man auch den Friedhofkomitees kein Material, sondern lediglich einen Funktionszuschuss zur Verfügung stelle. Für Unmut sorgt nach Angaben von Alain Stellmann in Aldringen aber auch, dass der Platz bis heute nicht komplett fertiggestellt sei. Das konnte auch der Schöffe nachvollziehen, nahm in seiner Kritik aber auch den damit beauftragten Landschaftgestalter nicht aus. Er versprach aber, dass das Projekt in diesem Jahr zum Abschluss komme. Dringender Handlungsbedarf besteht in Aldringen nach wie vor auch in Sachen Friedhofsmauer. Inzwischen habe man einen Bauunternehmer kontaktiert, um Vorschläge zu machen, so Marion Dhur. . In Eigenregie bzw. in Kooperation mit dem Dorf sei dieses Projekts kaum zu bewältigen, zumal verschiedene Gräber bei Arbeiten abzusacken drohten. „Wir warten nun auf ein Angebot und werden schauen, was machbar ist.“

Grenz-Echo 02.08.2018